AVONTUUR Reise 4 beginnt!

AVONTUUR Voyage 4 beginnt!

 

Der einzige deutsche Frachtsegler macht wieder die Leinen los! Zum vierten Mal läuft die AVONTUUR zur großen Frachtsegelreise aus, um ökofaire Produkte zu transportieren. Am 11. Oktober gegen 16:30 Uhr wird die AVONTUUR Crew im Hafen von Elsfleth die Segel des fast 100 Jahre alten Zweimasters setzen, um sich auf neunmonatige Frachtfahrt zu begeben. Die 15-köpfige Crew besteht aus professioneller Besatzung und Mitseglern aus Deutschland, Kanada, Finnland, Frankreich, der Schweiz und den Niederlanden. Von Elsfleth gelangt der Gaffelschoner über die Weser in die Nordsee und wird nach Durchfahrt durch den Ärmelkanal Ende Oktober den Hafen von Douarnenez erreichen. Nach einigen Stopps in französischen und portugiesischen Häfen läuft der Gaffelschoner voraussichtlich Anfang Dezember in den Hafen von Teneriffa in Spanien ein. Von dort begibt sich die AVONTUUR kurz nach Weihnachten über den Atlantik auf der Barfußroute in Richtung Karibik, wo sie Kaffee, Kakao, Rum, Gin und andere Waren laden wird. Von dort gelangen Crew und Frachtsegler mit den Passatwinden über den Nordatlantik auf die Azoren. In Europa wieder angekommen, geht die Reise weiter nach England, ehe der Gaffelschoner im Juli zurück in seinen Heimathafen nach Elsfleth einläuft.

 

 

Die Mission der AVONTUUR ist es einen alternativen Seetransport aufzuzeigen. Das 44m lange und knapp 6 Meter breite Frachtsegelschiff wurde 1920 in den Niederlanden gebaut. Kapitän und Initiator Cornelius Bockermann baute von 2014 bis 2016 mit der Hilfe von 160 Freiwilligen in der Elsflether Werft die AVONTUUR zurück zu einem fahrtüchtigen Frachtsegler, nachdem dieser in den 1960ern als Küstenmotorschiff umgerüstet worden war. Hinter der „Mission Zero“ steht das in Elsfleth ansässige Unternehmen Timbercoast, welches eine Alternative zur herkömmlichen Verschiffung aufzeigt. Containerriesen, die rund 90% der globalen Fracht befördern, sind zwar effizient, aber treiben durch ihre freigesetzten Schadstoffe den Klimawandel voran. Die CO²-Emissionen des weltweiten Seefrachtverkehrs werden sich laut Prognosen bis 2050 sogar mehr als verdreifachen. Umweltschutzbestimmungen wie zur Vermeidung der Nutzung von Schweröl im Frachtverkehr greifen bereits an Land, wohingegen auf See diese Richtlinien größtenteils noch fehlen.

Mit knapp 70 Tonnen Ladung kann die AVONTUUR natürlich nicht die Menge wie ein Containerschiff befördern, jedoch werden beim Warentransport mit der allein von Wind angetriebenen AVONTUUR keine schädlichen Stoffe freigesetzt. Der saubere Transportweg kommt deshalb sowohl der Natur als auch den Menschen zugute. Die gesegelten Produkte sind außerdem ganzheitlich nachhaltig, so stammen diese überwiegend aus kontrolliert biologischem Anbau und sind fair gehandelt. Timbercoast setzt damit ein Zeichen für ökologische und soziale Nachhaltigkeit und beweist, dass es eine umweltfreundliche Transportmöglichkeit gibt.