This is not a GOODBYE - Curly Ben

This is not a GOODBYE – Curly Ben

*Disclaimer: Die Ansichten und Meinungen, die in diesem Artikel geäußert werden, sind einzig meine eigenen und spiegeln nicht die Position von TIMBERCOAST wider.  Vielen Dank an Jan und Leslie für Ihre Übersetzungshilfe.  

 

So Freunde, das Leben hat mich eingeholt. Es ist an der Zeit vorerst Abschied von TIMBERCOAST zu nehmen. Warum, fragt ihr euch?

Da ich euch alle als meine Freunde und Freundinnen betrachte, werde ich euch die Wahrheit sagen. Es ist eine Ich-traf-eine-Frau-Geschichte und ich konnte sie auf keinem Fall gehen lassen. Wenn sie bloß Deutsch wäre, verdammt. Das Leben zieht mich nach Dänemark, weg von dieser wunderschönen, organischen Gemeinschaft von inspirierenden Leuten, die mein Herz erfüllt, meinen Glauben an die innovative Entschlossenheit des menschlichen Geistes gefestigt, und mir wirklich viele graue Haaren gegeben haben.

Während der letzten drei Monate habe ich mich gefragt, wie um alles in der Welt ich mich von euch verabschieden soll. Wo sollte ich beginnen? Und was könnte ich überhaupt sagen? Könnte ich überhaupt ausdrücken, wie viel mir diese Erfahrung bedeutet hat? Alles in allem, fange ich am Liebsten mit einer Geschichte voller Abenteuer, Widrigkeiten und Veränderungen an. Meine Erfahrung bei TIMBERCOAST an der Seite des widerständigen, energetischen, nicht abzuschreckenden Cornelius Bockermann zu arbeiten, ist sicherlich eine dieser Geschichten.

 

 

 

Eigentlich wollte ich im Februar 2015 nur zwei Wochen Freiwilligenarbeit bei diesem Segelprojekt in Elsfleth machen. Elsfleth? Segelschiffprojekt? Ich hatte genauso wenig Ahnung vom einen wie vom anderen. Nichtsdestotrotz, wie wahrscheinlich die meisten von euch, war ich begeistert von der radikal traditionellen Idee, Waren übers Meer zu segeln. Da ich sehr wenig über Segeln wusste, hat mich nicht die Romantik, sondern der Aufruf zum Klimaschutz angezogen.

Das Abenteuer war schon in vollem Gange, als ich ankam. Die Umrüstung der AVONTUUR war ein unglaublicher Test des Willens von Kapitän Cornelius und uns sogenannten Freiwilligen. Es gab so viele Momente, in denen das Scheitern vorprogrammiert schien. Das was uns angetrieben hat, war unser Gemeinschaftssinn und die unerbittliche Verfolgung unserer gemeinsamen Sache. Die 18-monatige Umrüstung war eine emotionale Achterbahnfahrt, die ich mit einer außergewöhnlichen Gruppe von Menschen geteilt habe, die ich heute als meine Freunde bezeichnen darf.

Die Widrigkeiten die uns begegnet sind, waren nicht nur die Umrüstung, Finanzierung und Betrieb der AVONTUUR oder das raue Meer. Viele haben unsere Sache in Frage gestellt. Was sollte man da überhaupt machen? Ein „winziges“ altes Segelschiff hat eigentlich keinen Einfluss auf die gesamte Kohlendioxidreduzierung der Schifffahrt, ganz zu schweigen davon, dass es in keinster Weise zeiteffizient oder wettbewerbsfähig ist. Es gibt viele Gründe dafür, nicht zuletzt, dass see-gereifter Agricole-Rum deutlich besser als anderer ist. Außerdem zeigen wir einen neuen Weg hin zu einer CO2-freien Schifffahrt auf. Wir starten die Debatte, die eines Tages (hoffentlich bald) zu einer kompletten Transformation der globalen Schifffahrt führen wird. Ich glaube, das sieht man sehr gut an den unzähligen Artikeln, die von der Mission der AVONTUUR und anderer Segeltransportschiffe berichtet haben. Zu dieser wachsenden Gemeinschaft zählt eine internationale Gruppe Gleichgesinnter, Produzenten, Lieferanten, Vermittler, und Transporteure nachhaltiger Fracht, die an Geschäfte, Cafés, Restaurants und letztlich die Konsumenten verkaufen. Diese „neue“ globale Lieferkette stellt die gegenwärtigen, schädlichen Praktiken in Frage. Die Größe der AVONTUUR ist auch ein Symbol für unseren Fokus auf geringeren Konsum und mehr lokales Einkaufen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Wenn ich an die letzte halbe Dekade bei TIMBERCOAST denke, ist es nicht das wachsende Interesse in Segeltransporte, das mich so glücklich macht, sondern die unglaublichen Menschen, denen ich auf diesem Abenteuer begegnet bin.

Wir hatten eine gute Zeit, oder?

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Egal ob du bei diesem wahnwitzigen Umbau dabei warst, ob du in der Weltzentrale gearbeitet hast, Investor bist, Teil der Crew warst, unsere Produkte verkauft hast, bei einem unserer Events warst, Teil einen ähnlichen Projekts bist, oder einfach nur in unseren Laden gekommen bist – ich weiß, dass wir in irgendeinem Moment zusammen gelacht haben. Ich bin wirklich demütig gegenüber dieser Erfahrung. Ich bin vielleicht als Ben in dieses großartige Land gekommen, aber jetzt habe ich mich für immer verändert durch den Namen, den ihr mir gegeben habt, Curly Ben.

Aus tiefstem Herzen, danke an die Bockermann-Familie, an euch Freunde und Freundinnen, und an euch alle, die mich über all die Jahre immer unterstützt und ermutigt haben. Bitte macht euch weiter für TIMBERCOAST und andere solcher Projekte stark – ich weiß ihr werdet.

Und nur fürs Protokoll, das ist nicht das letzte Mal, dass wir voneinander hören. Und, Cornelius, kann ich endlich segeln gehen?

 

Herzlichst,

Curly Ben

 

P.S. Hat jemand eine Idee, was ich in Kopenhagen machen soll?

PPS… Mein absoluter Lieblingsrum ist übrigens der Deck‘s Cargo aus Madeira (Single Cask). Salzig, außergewöhnlich und vollmundig. Einfach einzigartig im Geschmack! Mit etwas Glück bekommst du eine der begehrten Flaschen. Gib einfach den Code AVONTUUR_100 ein und erhalte 10% Rabatt.