SHIPPING NEWS | September 2022

 

VOYAGE 10 VORAUS!

 

Am 9. September 2022 haben wir um 11 Uhr Ortszeit im Harburger Binnenhafen die Leinen losgeschmissen, um auf unsere 10. Frachtsegelreise zu starten. 15 Besatzungsmitglieder aus Frankreich, Österreich, der Schweiz, Mexiko und Deutschland starten in ihr Abenteuer für sauberen Seetransport. Ein paar bewegte Bilder vom Start unserer Reise in Hamburg haben wir Dir hier zusammengestellt:

 

 

Unseren ursprünglichen Auslauftermin am 6.9. im Zusammenhang mit dem Symposium „Peking 2.0“ der Stiftung Historische Museen Hamburg haben wir verschoben, da das Symposium kurzfristig nicht stattfinden konnte (es soll einen Folgetermin geben, der ist aber noch nicht bekannt) und für uns keine Eile bestand, denn: der Wind stand im Gegensatz zu den vergangenen zwei Jahren dieses Mal ausgesprochen günstig, so dass wir nach lediglich einer kurzen Flaute zu Beginn der Reise bereits 8 Tage später den ersten Zielhafen Douarnenez in der Bretagne planmäßig erreichen und den Englische Kanal zügig passieren konnten. Schade war hingegen nur, dass der geplante, kurze Zwischenstopp auf Föhr leider ausfallen musste. Wir hatten dort eine tolle Idee für außergewöhnliche Ladung, doch Waren mit dem Segelschiff zu transportieren ist vor allem Anderen zunächst einmal viel Arbeit auf dem Papier, und uns hatte am Ende einfach noch dafür notwendige Zeit gefehlt. Wir bleiben dran!

 

 

Außergewöhnliche Ladung haben wir auf unserer Voyage 10 diesmal aber definitiv bereits an Bord: Manch eine*r staunte nicht schlecht an der Pier des Harburger Binnenhafens, als ein Krangeschirr dort am Dienstag vor dem Auslaufen einen Tesla Roadster in den Laderaum unserer AVONTUUR hob! Ein Auto sauber über den Seeweg zu transportieren, wirkt auf den ersten Blick recht absurd. Dahinter steckt jedoch die spannende Idee von Rafael de Mestre, mit seinem Tesla Roadster aus dem Jahr 2011 die Möglichkeiten fossilfreier Mobilität aufzuzeigen, indem er sie an und auf die Spitze treibt: „In 80 Tagen elektrisch um die Welt“ – mit diesem Ziel startete der gebürtige Spanier ein Jahr später auf seine erste saubere Weltumrundung, für die er am Ende 127 Tage benötigte. In einem zweiten Anlauf vier Jahre später knackte er dann zwar die 80 Tage, ein Problem aber blieb: Die unumgänglichen Streckenabschnitte über den Seeweg für die Weltumrundung ließen sich bislang nicht sauber bewerkstelligen und die emittierten Schadstoffe lediglich kompensieren. Doch Rafaels Pioniergeist war ungebrochen, und so folgte wenig später der Kontakt zu Cornelius. Mit der AVONTUUR segeln wir Rafaels Tesla nun nach Miami, wo er mit einer neuen und effizienteren Batterie ausgerüstet werden soll.

„Dieser Transport schreibt Geschichte, es ist der erste Transport eines Elektroautos über den Atlantischen Ozean – meines Wissens hat sogar noch nie ein Auto den Ozean emissionsfrei gequert.“  – Rafael de Mestre

Ab Miami wird der Wagen dann in den USA auf eine „80edays 2024“ Promotion Tour starten mit dem Ziel 2024 die Welt vollständig sauber zu umrunden.

 

 

Doch zurück nach Frankreich: Nachdem sich die Besatzung der AVONTUUR über das Wochenende in dem malerischen Fischerort Douarnenez aufhalten konnte, ging es bereits am Montag um 12 Uhr Ortszeit wieder los auf unsere nächste Etappe über die Biskaya Kurs Kanaren. Mit an Bord also ein Tesla Roadster und eine Ex-Rotwein-Fässer, die in der Karibik mit Rhum Agricole befüllt werden sollen. Wir rechnen derzeit damit, dass die AVONTUUR weitere 10 Tage für ihren Weg gen Süden brauchen wird und erwarten sie und ihre Besatzung Anfang Oktober auf Teneriffa.

An Land arbeiten wir derzeit an den neuen gesegelten Waren unserer letzten Voyage 9. Mit an Bord waren u.a. Kakaobohnen aus Belize, die wir zeitnah gemeinsam mit unserem Bean-to-Bar-Spezialisten Choco Del Sol zu neuen Schokoladen verarbeiten wollen. Dazu braucht es neben den Genusskreationen auch die passende Verpackung, die derzeit noch produziert wird. Freut euch schon jetzt auf drei handgearbeitete Sorten von unserer Voyage 9.

Und natürlich hatten wir auch einiges an Rum mit an Bord. Hier wird die Abfüllung noch ein wenig länger dauern, da auch unsere Flaschen komplett neu produziert werden müssen (wir hatten schlicht keine mehr) und wir uns noch durch die passenden Trinkstärken probieren müssen (ein echt harter Job, aber eine*r muss ihn nun mal machen! 😉 ). Wer so lange nicht warten will, findet in unserem Online-Shop noch edle gesegelte Tropfen aus den letzten beiden Jahren.

 

 

Oder ihr kommt uns einfach am Wochenende in Flensburg besuchen: Dort werden wir auf der ersten International Sailors Affairs vom 23.-25. September mit Gläsern und Flaschen unserer letzten Abfüllungen bewaffnet in der Flens-Arena uns und unsere gesegelten Waren präsentieren, probieren und freuen uns auf eine gute Zeit unter Freund*innen.

Mehr Informationen zur INSA Flensburg findet ihr hier: https://www.insa-boatshow.de

 

 

Und neben Allem, was in den vergangenen Tagen so passiert ist und in den kommenden Tagen noch geschieht, hatten wir am 6. September, unserem ursprünglichen Auslauftermin, noch ein kleines Highlight zu vermelden: Am Sandtorkai in Hamburg hatten wir kurz Boris Herrmann und sein Team Malizia mit ihrer frisch getauften “Malizia-Seaexplorer” treffen können. Unseren gesegelten Rum hatte Boris auf seiner Vendée Globe 2020/2021 mit an Bord, und der blieb ihm in guter Erinnerung. Den gesegelten Rum mussten wir natürlich wiederauffüllen (und ja, war wirklich unser letztes “Dinghy”, auch da arbeiten wir am Nachschub, versprochen!), bevor die AVONTUUR selbst wieder aufbrach.

“Climate Action Now! – A Race We Must Win” könnte so auch auf unseren Segeln stehen. Denn TIMBERCOAST segelt aktiv seit nunmehr sechs Jahren für ein notwendiges Umdenken in der konventionellen Seeschifffahrt gemeinsam mit Frachtsegel-Initiativen auf der ganzen Welt voran. Wir wünschen Boris Herrmann und Team Malizia fair winds and following seas! Und wenn Boris Herrmann im November mit der Malizia-Seaexplorer auf die Route du Rhum nach Guadeloupe startet, sind wir voraussichtlich schon vor Ort. Cheers!

 

 

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